Die Vorgaben
Die katholische Kirche Dreifaltigkeit in Wiesbaden erhielt in den 60èr Jahren eine neue Verglasung in eher musivischer Aufteilung.
Dabei gab es auch bereits Entwürfe für das Marienfenster die aber aus heute unbekannten Gründen nie umgesetzt wurden.
Im Zuge der Restaurierung der Kirche in den Jahren 2002 & 2003 sollte auch das große Fenster an der Stirnseite des südlichen Querhauses umgestaltet werden.
Die in verschiedenen Grautönen gehaltenen zwölf rechteckigen Felder des Fensters boten sich geradezu dazu an, insbesondere, da der zur Gemeinde vorgerückte neue Altar in ein freundlicheres Licht getaucht werden sollte.
Vorgabe war jedoch die bestehende Gestaltung des Maßwerkes und der unteren Sockelfelder zu belassen.
Angelika Groth mußte also eine sehr schwere Aufgabe meistern.
Den im Gegensatz zu den meisten Glasgestaltungen in öffentlichen Räumen, hatte Sie kein "ganzes Fenster als Leinwand zur Umsetzung Ihrer Ideen", Sie mußte:
- Ihre künstlerische Idee umsetzen
- Rücksicht nehmen auf die vorhandene Gestaltung
- Die Kosten mußten im Rahmen bleiben
Dabei konnte die technische Umsetzung als Brücke zwischen Tradition und Moderne vermitteln.
Unsere Aufgabe bestand darin, entsprechend unserer Philosophie in Zusammenarbeit mit Künstlern, Angelika Groth bei der Umsetzung Ihrer Idee zu begleiten.
Angelika Groth zu Ihrer künstlerischen Idee:
Durch das Zusammenspiel von Form und Farbe möchte ich dem Betrachter den Raum geben, über meine Absicht hinaus, eigene Interpretationen zu finden.
Maria als Frau aus dem Volk, die Gottes Auftrag annimmt und den Weg ihres Sohnes mitgeht, während ihr Josef den Rücken stärkt. Zu ihr kommen die Kinder Gottes mit ihren unterschiedlichen Anliegen. Sie erkennen das Licht das sie umgibt, um von ihr Mut und Kraft zu bekommen.
Als Glasgestaltungstechnik wurde die traditionelle Bleiverglasung und Glasmalerei (hier hauptsächlich in Form von gewischten Überzügen) in Verbindung mit der Schmelzglas/Fusingtechnik als geeignet zur Umsetzung der künstlerischen Idee befunden.
Hierbei wurden verschiedene Schattierungen der Farben durch das Verschmelzen von gleichen Tönen erzielt und z.B. die Bäume strukturiert.
Auf diese Weise gelang es eine neue Glasgestaltung in ein bestehendes Fenster harmonisch zu integrieren.
Weitere Auskünfte erteilen wir gerne auf Anfrage.